16. Februar 2024

Texte gestalten: 7 Tipps für mehr Lesbarkeit

Du hast einen guten Text geschrieben, aber irgendwie wirkt er unruhig oder schwer lesbar? Kein Problem! Mit ein paar einfachen Gestaltungsregeln kannst du deine Texte so strukturieren, dass sie nicht nur schöner aussehen, sondern auch lieber gelesen werden.

In diesem Artikel zeige ich dir 7 einfache Tipps, mit denen du deine Texte gestalten und die Lesbarkeit deutlich verbessern kannst.

Infobox: Was bedeutet gute Textgestaltung?

Gute Textgestaltung sorgt dafür, dass deine Texte nicht nur gut aussehen, sondern auch gelesen werden. Dabei geht es um mehr als schöne Schriften. Es geht um Leseführung, Struktur und visuelle Ruhe.
Wichtige Elemente sind:

  • Weißraum: Er gibt dem Auge Pausen und lenkt den Blick
  • Kontrast: Er Sorgt für klare Lesbarkeit
  • Schriftwahl: Lesbare und harmonierende Schriften fördern das Verstehen
  • Text-Hierarchie: Überschriften, Zwischenüberschriften und Hervorhebungen leiten das Auge

Kurz gesagt: Eine gute Textgestaltung macht Inhalte leichter erfassbar und unterstützt die Botschaft – im Print ebenso wie online.

 

 

 

Tipp #1: Nutze Weißraum für mehr Lesbarkeit

 

Es gibt nichts Schlimmeres, als ein ewig langer Text, der die ganze Fläche ausfüllt. Da verliere ich schon die Lust am Lesen, bevor ich überhaupt angefangen hab.

Mein erster Tipp deshalb an dich: lass genügend Raum um deinen Text herum. So kann das Auge sich viel besser auf den Inhalt konzentrieren. Weißraum ist das Zauberwort. Das ist kein verschwendeter Platz, sondern ein wichtiges Gestaltungselement. Er sorgt dafür, dass dein Text ruhig wird und deine Leser nicht überfordert.

Wenn Absätze, Überschriften und Bilder genügend Abstand voneinander haben, kann der Inhalt besser wirken. Besonders im Webdesign schafft Weißraum Struktur und Orientierung. Versuch also, zwischen Absätzen und Textblöcken bewusst etwas Luft zu lassen. Du kannst damit auch wunderbar räumliche Spannung erzeugen.

Tipp zur Textgestaltung: Weißraum einsetzen

Tipp #2: Gestalte Texte mit hohem Kontrast

 

Wenn du Slides für Instagram oder LinkedIn vorbereitest, möchtest du natürlich, dass sie auffallen. Was bietet sich besser an als ein farbiger Hintergrund in deiner Unternehmensfarbe? 

Achte darauf, dass sich dein Text genügend vom Hintergrund abhebt. Dunkle Schrift auf hellem Hintergrund funktioniert fast immer am besten. Helle Schrift auf dunklem Grund solltest du besser nur für kurze Texte verwenden.

Achte darauf, dass der Kontrast nicht zu gering ist. Hellgrau auf Weiß wirkt schick, ist aber für viele schwer lesbar. Gerade bei längeren Fließtexten solltest du lieber klare, kontrastreiche Farben wählen. Mach es deinen Lesern nicht unnötig schwer. 

Besonders wichtig ist Kontrast übrigens, wenn du Text auf einem Foto platzieren möchtest. Wähle eine ruhige, möglichst einfarbige Stelle, auf der dein Text nicht untergeht.

Kontrast in der Schriftgestaltung
Hoher Kontrast in der Typografie

Tipp #3: Wähle höchstens zwei Schriftarten

 

Zu den Schriftarten ließe sich so viel sagen, dass ich einen eigenen Blogbeitrag daraus machen könnte. Hier möchte ich es bei diesem Tipp belassen: Wähle nicht mehr als zwei Schriftarten für deinen Beitrag oder deine Webseite!

Viele verschiedene Schriften machen das Gesamtbild unruhig. Und nicht jede Schriftart lässt sich gleich gut lesen. Es hat sich bewährt, eine Schriftart für die Überschriften (Headlines) zu wählen und eine für den Fließtext (Copy). In der Regel gibt es jede Schrift in verschiedenen Schnitten: normal, halbfett, fett oder kursiv. Damit hast du eine ganze Bandbreite von Hervorhebungen von einzelnen Textblöcken.

Deine Headline darf gerne eine etwas ausgefallenere Schrift haben, die man nicht überall sieht. Für den längeren Text achte dagegen auf eine gut lesbare Schrift. Du möchtest deine Leser ja nicht ermüden. 

Hoher Kontrast in der Typografie

Tipp #4: Achte auf eine gut lesbare Schrift

 

Jetzt fragst du dich bestimmt: Woran erkenne ich denn eine gut lesbare Schrift? Dafür gibt es eine ganz einfache Regel, nämlich die 1lI-Regel.

Tippe mal die Zahl eins, das kleine L und das große i hintereinander. Je nach Schriftart wirst du feststellen, dass sie sich kaum voneinander unterscheiden.

Die Schriften, bei denen sich die drei Zeichen stark unterscheiden, eignen sich besonders gut für lange Texte. Sie ermüden nicht so schnell und werden auch von Menschen mit Sehschwächen gut wahrgenommen.

Lesbare Schriften

Tipp #5: Achte auf die optimale Schriftgröße

 

Zu einer gut lesbaren Schrift gehört natürlich auch, dass sie groß genug ist. Die Schriftgröße hängt stark davon ab, wo dein Text erscheinen soll.

Eine Regel, die du dir merken kannst: Überschriften sollten etwa doppelt so groß sein wie Fließtexte. Wenn deine Copy also eine Größe von 10 Punkt hat, sollte deine Headline 20 Punkt haben. Aber wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel – probiere einfach aus, was bei der Schrift deiner Wahl gut aussieht.

Bei gedruckten Texten bieten sich Schriftgrößen von 8 bis 12 Punkt für Mengentext an. Für Webseiten solltest du eine Größe zwischen 16 bis 20 Punkt wählen. Hier musst du besonders darauf achten, dass deine Texte auf dem Smartphone noch gut gelesen werden können. 

Die richtige Schriftgröße für Headlines
Schriftgröße für Headlines und Copy

 

Tipp #6: Achte auf die richtige Text-Hierarchie

 

Mit der Wahl der Schriftgröße kannst du auch wunderbar lenken, welche Textpassagen zuerst gelesen werden sollen und welche zum Schluss. Das ist besonders bei Anzeigen und Plakaten wichtig. 

Leser:innen scannen Texte oft zuerst, bevor sie wirklich lesen. Der Text, den sie zuerst lesen sollen, sollte der größte sein. Die zweitwichtigsten platzierst du in der Nähe. Und die untergeordneten Informationen können klein an anderer Stelle stehen.

Auch Formatierungen wie Fett oder Kursiv können helfen, Schwerpunkte zu setzen. Aber setze sie sparsam ein! Wenn du deine Hierarchie gut durchdacht hast, kannst du das Auge deiner Leser gezielt führen.

Schrifthierarchien

Tipp #7: Achte auf die gleiche x-Höhe

 

Zuletzt noch ein Tipp, zur richtigen Kombination von zwei Schriften. Den wollte ich dir nicht vorenthalten: Texte wirken interessanter, wenn du für Überschrift und Fließtext unterschiedliche Schriftarten verwendest. Auf den richtigen Mix kommt es an.

Bewährt haben sich zum Beispiel Kombinationen aus Serifenschriften (die mit den Füßchen) und serifenlosen Schriften. Je unterschiedlicher sie sind, desto interessanter wirkt der Text.

Allerdings solltest du nicht wahllos irgendwelche Schriften mixen. Ein guter Hinweis, ob Schriften zusammenpassen, ist die x-Höhe. Sie gibt, wie du sicher schon erraten hast, die Höhe des kleinen x an. Wenn die bei beiden Schriften etwa gleich ist, kannst du sie in der Regel gut miteinander kombinieren. Der Text wird dann harmonischer.

Mein Bonustipp: Schau dich dazu auch mal nach den sogenannten Superfamilies um. Das sind ganze Schriftfamilien, die es sowohl mit Serifen als auch in serifenloser Variante gibt. Du erkennst das an dem Zusatz „Serif“ (mit Serifen) oder „Sans“ (ohne Serifen) am Ende des Namens. Mit diesen Schriften kannst du nichts verkehrt machen, wenn du nach einer guten Kombination suchst.

Schriftkombination Serife und Seifendose
Zwei serifenlosen Schriften
x-Höhe bei Schriften

Wenn du bis hier her gelesen hast, schwirrt dir wahrscheinlich schon der Kopf. Aber ich kann dich beruhigen: so geht es jedem, der anfängt, sich mit Schriftgestaltung zu befassen. Letztlich musst du einfach selber ausprobieren, was für dich passt. Schau dir verschiedene Texte an und vergleiche sie miteinander. Mit der Zeit bekommst du ein Gespür dafür, was gut funktioniert und was weniger. 

Und wenn dich die vielen Möglichkeiten zu sehr verwirren, melde dich einfach bei mir! Ich schau mir gern deine Texte an und helfe dir, sie passend zu gestalten.

Marianne Reuter, Grafik-Designerin

Marianne Reuter

Ich bin Marianne – Krimi-Fan, Komplizin und Kommuni­kations-Designerin. Ich löse deine kniffligen Designfragen, damit du mit deinem Business richtig reinklotzen kannst.

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