
CMYK, RGB und Hex Code: Was ist der Unterschied zwischen diesen Farbcodes?
Wenn du dir dein Design auf Canva erstellst, bist du bei der Farbwahl bestimmt schon einmal auf solche Abkürzungen gestoßen:
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- CMYK 100/36/0/6
- RGB 0/153/240
- # 0099F0
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Diese drei Bezeichnungen stehen alle für ein und den selben Farbton: Das kräftige Blau, das du in meinem Logo und auf dieser Website findest.
Ist es also völlig egal, welchen Farbcode du verwendest? Leider nicht. Die drei Bezeichnungen sind nämlich jeweils für ganz bestimmte Anwendungen gedacht. Du willst wissen warum und wozu? Dann lies weiter.
Was heißt CMYK?
Der Farbraum CMYK steht für Cyan, Magenta, Yellow und Key (Schwarz). Aus den ersten drei Farben kannst du fast alle Farben für den Druck mischen.
Weil das Mischen von 100% Cyan, Magenta und Yellow aber nur ein dunkles Braun ergibt, hat man noch Schwarz hinzugefügt. Je nach Mischungsverhältnis würde man auf diese Weise rein rechnerisch über 4 Milliarden Farbnuancen hinbekommen. In der Praxis kann ein Vierfarbdruck allerdings nur etwa 16.000 Farben darstellen. Krass, oder?

Wann verwende ich CMYK?
Die CMYK Farbwerte brauchst du immer dann, wenn du etwas drucken möchtest. Zum Beispiel:
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- Visitenkarten oder Geschäftspapiere
- Flyer, Plakate oder Bücher
- Verpackungen oder Aufkleber
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Was heißt RGB?
RGB steht für Rot, Grün und Blau. Dieses Farbmodell wird für Bildschirme verwendet, also für alles, was leuchtet. Je nach Kombination und Intensität dieser drei leuchtenden Farben ergeben sich unterschiedliche Farbwerte zwischen 0 und 255: RGB 0/0/0 (kein Licht) steht für Schwarz und RGB 255/255/255 (maximales Licht) steht für Weiß. Insgesamt können so über 16 Millionen Farben wiedergegeben werden – also wesentlich mehr als in CMYK.

Wann verwende ich RGB?
RGB nutzt du, wenn du etwas auf einem Bildschirm zeigen möchtest, zum Beispiel:
- Grafiken für Social Media
- Word-Vorlagen oder PowerPoint-Präsentationen
- Fotos für deine Webseite
Was heißt Hex Code?
Der Hex Code (kurz für „hexadezimaler Code“) ist eigentlich nur eine andere Art, eine RGB-Farbe zu beschreiben. Die Farbnummer wird mit der Raute (#) gekennzeichnet – wie zum Beispiel mein Blauton # 0099F0. Weil sich dieser Code gut in Programmiersprachen einbauen lässt, wird er gerne im Webdesign verwendet.
Wann verwende ich Hex Code?
Den Hex Code kannst du benutzen, wenn du Farben für deine Website definieren möchtest. Damit gibst du deinem Webdesigner an, welche Farben deine Schriften oder der Hintergrund bestimmter Blöcke haben sollen.
Klingt soweit logisch, oder? Jetzt kommt aber der kritische Punkt, der schon so manchen zur Verzweiflung gebracht hat:
Was dir niemand über die Farbwahl für dein Design sagt
Aus meinen Gesprächen mit Kundinnen und Kunden weiß ich, dass viele sich für ihre Logo- oder Designfarben im Internet inspirieren lassen. Daran ist zunächst nichts verkehrt. Auf Canva kannst du dir ja direkt die Farben zusammenstellen, die dir gefallen. Du bekommst sogar noch die Farbnummern dazu geliefert – super praktisch.
Ich hab es schon oft erlebt, dass jemand mir seine Farbnummern in Hex Code oder RGB gegeben hat und damit etwas drucken lassen wollte. Das Problem: Der Farbraum von RGB ist unendlich viel größer als der von den Druckfarben CMYK. Du erinnerst dich? 16 Millionen RGB-Farben stehen gerade mal 16.000 CMYK-Farben gegenüber.
Es ist also ziemlich wahrscheinlich, dass sich deine RGB oder Hex Farben gar nicht drucken lassen. Das hättest du nicht gedacht, oder?
Jetzt kannst du natürlich einen ähnlichen CMYK-Ton heraussuchen. Weil Bildschirmfarben aber mit Licht erzeugt werden, werden sie immer wesentlich brillanter wirken als im Druck. Dazu kommt, dass unterschiedliche Papiere die Farbe auch noch mal anders wirken lassen. Das Ergebnis ist meistens ziemlich enttäuschend.
Was ich dir also unbedingt rate: Wenn du dir deine eigenen Farben heraussuchst, dann verwende CMYK-Farbtabellen. Jeder CMYK-Farbton lässt sich auch in RGB oder Hex Code darstellen. Umgekehrt ist das in den meisten Fällen nicht möglich.
Du sagst, dass du sowieso nur online unterwegs bist und nie etwas drucken wirst? Ich wäre mir da nicht so sicher. Du weißt nie, wie dein Business sich weiterentwickelt. Vielleicht gibst du in fünf Jahren Live-Workshops und möchtest Workbooks für deine Teilnehmer drucken lassen. Oder du mietest Büroräume an und brauchst ein Hinweisschild am Eingang. Auch in digitalen Zeiten braucht es immer wieder Druckprodukte. Oft werden sie sogar besonders geschätzt, weil sie immer seltener werden.
Fazit
Wenn du ein Design erstellst, überlege immer zuerst, wo es gezeigt wird: Auf Papier, auf einem Bildschirm oder im Internet. Dann weißt du jetzt, welchen Farbcode du brauchst.
Meine klare Empfehlung für dich
Lege deine Hausfarben in CMYK fest und lass dir davon die RGB-Werte oder Hex Codes ermitteln. So bist du immer auf der sicheren Seite.
Du bist unschlüssig, welche Farben zu deinem Business passen? Dann lass uns sprechen! Ich navigiere dich gekonnt durch den Farbdschungel.
Liebe Marianne,
das war sehr aufschlussreich! Ich hoffe, ich werde mir die Unterschiede jetzt merken können. Dein Tipp zum Schluss ist wunderbar. Vielen lieben Dank dafür!
Liebe Grüße
Sabine
Das freut mich sehr, Sabine! Die Farbnummern stiften immer wieder Verwirrung. Wenn man das Prinzip einmal verstanden hat, ist es gar nicht so schwer. 🙂
Liebe Marianne,
Als Mediendesign-Studentin kann ich dir sagen, du hast das Thema viel einfacher und besser verständlich erklärt als jedes Studienskript. Schön simpel und aufs Wesentliche konzentriert. Hätt ich das mal schon zu Studienbeginn gelesen, hätt es mir das Lernen definitiv erleichtert.
Herzliche Grüße
Lena
Hallo Lena, was für ein schönes Lob – vielen Dank! Die Praxis ist oft viel einleuchtender als der theoretische Unterbau …😅